Ist die Cloud für mittelständische Unternehmen sinnvoll?
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Wahrscheinlich haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt oder werden es als Geschäftsführer noch in Zukunft tun. Denn die Cloud ist allgegenwertig und in aller Munde. Neben unzähligen Anwendungsmöglichkeiten im privaten Bereich ist die Cloud mittlerweile im Businessbereich angekommen. Gibt man die Begriffe: „Cloud KMU“ in die bekannte Suchmaschine ein, erscheinen unzähligen Angebote für kleine und mittelständische Unternehmen und es wird mit Kostentransparenz, Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit geworben.
Ist es denn für ein mittelständisches Unternehmen wirklich sinnvoll Cloud Computing zu nutzen?
Es kommt drauf an
Prinzipiell gibt es eine Reihe von Argumenten dafür, aber auch eine Reihe gegen die Cloud. Da Anfangs die Frage gestellt wurde, ob Cloudlösungen für jedes kleine und mittelständische Unternehmen geeignet sind, müssen Vor – und Nachteile speziell für jeden Fall betrachtet werden. Da sicherlich jedes Unternehmen betreffend Ihrer vorhandenen IT und der individuellen Prozesse eine individuelle Ausgangsbasis hat, kann die Frage nicht pauschal beantwortet werden.
Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten und die Mehrwerte wie geringerer Investitionsaufwand, Flexibilität und die Verschiebung der Verantwortlichkeiten sind absolut reizvoll.
softwareproduktiv nutzt auch eine Telefonanlage, einen Groupware- und Email-Server in der Cloud, weil für uns konkret die Vorteile überwiegen. Aber es gibt leider auch immer wieder negative Erfahrungen. So haben wir z.B. mit unserer Telefonanlage hin und wieder das Problem, dass Telefonate unterbrochen werden oder die Sprache nicht deutlich übertragen wird. Der Cloudserviceanbieter schiebt dann manchmal gerne die Probleme auf die Internetanbindung, die angeblich temporär schlecht war. Für uns als Kunde ist das schwierig zu beurteilen und eine ärgerliche Situation zwischen dem Internetanbieter und dem Cloud Anbieter zu stehen.
Cloud Fragestellungen
Je komplexer die Anwendung ist, die man in die Cloud verlagern möchte, desto wichtiger wird es sich über die folgenden Fragestellungen Gedanken zu machen:
- Wie kann man sicherstellen, dass an meine Daten kein Unbefugter kommt? (man kann ja mal ein paar Schweizer Banken fragen, wie die Steuer-CDs entstanden sind 😉 )
- Wie kann man sicherstellen, dass meine Daten mir immer zur Verfügung stehen? Wo liegen diese Daten? Im Ausland? Welche Rechte gelten da? Was passiert bei einer Krise?
- So werden Verträge abgeschlossen. Meine Daten sind außer Haus und ich gerate in eine Abhängigkeit zum Anbieter! Was passiert bei späteren Beitragsanpassungen und was kann man tun, um nicht komplett ausgeliefert zu sein?
- Auf Dauer sind Cloudlösungen (die laufenden Verträge) häufig teurer wie die Lösungen, die im eigenen Haus verwaltet werden. Natürlich wird mit mehr Sicherheit, Wartung und Co. argumentiert, so dass i.d.R. der Kunde das nicht mehr nachvollziehen bzw. nachrechnen kann.
- Cloud Computing setzt gute Internetanbindung voraus. Deutschland ist diesbezüglich ein Entwicklungsland. Störungen bzw. große Performanceeinbußen führen direkt zu unproduktive Zeit.
- Cloud-Anwendungen laufen i.d.R. in einem Browser. Diese Anwendungen sind aber nicht so leistungsfähig wie Desktopanwendungen. Speziell für ERP Poweruser ist das ein großes Problem, wenn man nicht alles über Tastatur steuern kann und immer die Maus in die Hand nehmen muss. Auch spezielle Druckeransteuerungen sind problematisch.
- Browser ist nicht gleich Browser. Wenn eine Anwendung im Internet Explorer läuft, tut diese es noch lange nicht im Safari. Achtung häufig wird eine Plattformunabhängigkeit von den Cloudanbietern vorgegaukelt.
- Gibt es auch eine persönliche Unterstützung bei Fragen oder neuen Anforderungen oder muss man sich mit einem CallCenter inkl. Sprachroboter zufrieden geben?
Wir empfehlen dringend ein besonderes Augenmerk auf eventuell notwendige Schnittstellen oder unternehmensspezifischen Anpassungen zu legen. Je mehr Schnittstellen und Anpassungen vorhanden sind, desto schwieriger wird der Umzug in die Cloud. Aus der Kostentransparenten und -günstigen Cloud kann sonst (auch im Nachhinein) schnell ein Fass ohne Boden werden, da die meisten Schnittstellen nicht für die Cloud ausgelegt sind. Die Möglichkeiten der Individualisierung (Anpassungen / Erweiterung) einer Cloudlösung sind i.d.R. stark eingeschränkt. Das Unternehmen muss sich dem zur Verfügung gestellten Standard anpassen und durch die Schablone passen. Besondere Innovationen können so auch auf der Strecke bleiben.
Wir empfehlen daher sich nicht von den Vorteilen der Cloud für kleine und mittelständische Unternehmen blenden zu lassen, sondern zunächst zu hinterfragen, ob die ausgesuchte Cloudlösungen wirklich Ihr Unternehmen weiterbringen.
Was bringt und kostet die Digitalisierung für Ihr Unternehmen? – Finden Sie es eigenständig heraus. – nutzen Sie unseren Digitalisierungsrechner.
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